Hinweis für Medienvertreter/innen

Der folgende Text richtet sich an Organisationen und Medien, die über die individuelle Kompetenzmessung PLUS (iKMPLUS) berichten möchten. Er beinhaltet die wesentlichsten Informationen zur iKMPLUS und kann in seiner Gänze oder in Auszügen frei übernommen werden.

Individuelle Förderung von Kompetenzen – die iKMPLUS auf einen Blick

Die individuelle Kompetenzmessung PLUS (iKMPLUS) ist ein vom Institut des Bundes für Qualitätssicherung im österreichischen Schulwesen (IQS) im Auftrag des BMBWF entwickeltes Instrument zur Erfassung fachbezogener Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern. Mit dem Einsatz der iKMPLUS bekommen Lehrer/innen und Schulleitungen sowie Schüler/innen und Erziehungsberechtigte zeitnah eine Rückmeldung darüber, was die Schülerin oder der Schüler bereits gut kann und wo es noch Nachholbedarf gibt. Die Ergebnisse können unmittelbar an der Schule reflektiert werden und damit ihre Wirksamkeit für Förderung und Unterrichtsentwicklung entfalten.

Die Ergebnisse der iKMPLUS geben wichtiges formatives Feedback und dienen der individuellen Förderung der Schüler/innen. Durch systematische Reflexionsprozesse soll eine positive Wirkung auf den Lernerfolg sowie auf die Qualität von Unterricht und Schule unterstützt werden. Die Ergebnisse sind weder Grundlage für die Leistungsbeurteilung, noch dürfen sie als Kriterium für die Aufnahme an einer weiterführenden Schule herangezogen werden.

Durchführung, Auswertung und Rückmeldung

Die iKMPLUS stellt ein breites Angebot an verpflichtenden und ergän­zenden Erhebungen zur Verfügung, die speziell an die Anforderungen der Primar- und der Sekundarstufe I angepasst sind.

Die Basismodule finden jährlich und verpflichtend auf der 3. und 4. Schulstufe in Deutsch (Lesen) und Mathematik sowie auf der 7. und 8. Schulstufe in Deutsch (Lesen), Mathematik und Englisch (Rezeptive Fertigkeiten) innerhalb eines bundesweit vorgegebenen Zeitfensters statt. Die Dauer der Basismodule der iKMPLUS beträgt je Unterrichtsfach rund 45 Minuten. Ab 2024 wird die iKMPLUS um eine vom Institut für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung (IfBQ) in Hamburg entwickelte Einschätzung überfachlicher Kompetenzen sowie dreijährlich verpflichtende Zyklusmodule zu produktiven und rezeptiven Fertigkeiten ergänzt. Abwicklung und Auswertung erfolgen durch die Klassenlehrperson bzw. auf der Sekundarstufe I durch die zuständige Fachlehrperson.

Möchten Lehrpersonen einen genaueren Blick auf ihre Schüler/innen werfen, steht ihnen eine Auswahl ergänzender Module zur Verfügung: Bei auffälligen Ergebnissen der Basismodule ermöglichen Fokusmodule eine genauere Analyse, Bonusmodule erweitern die iKMPLUS um zusätzliche Kompetenzbereiche, Orientierungsmodule geben einen Überblick über den Leistungsstand der Klasse bzw. einzelner (neuer) Schüler/innen in einzelnen Kompetenzbereichen. Die Durchfüh­rung ergänzender Module erfolgt zeitlich flexibler in einem längeren Zeitraum und liegt im Ermessen der Lehrpersonen.

Die Ergebnisrückmeldung der Basismodule an Schüler/innen und Erziehungsberechtigte, Lehrperson(en) und Schulleitung erfolgt direkt nach Abschluss der Erhebung bzw. der Dateneingabe. Die Ergebnisse werden am Schulstandort und im Kollegium reflektiert, um daraus Maßnahmen für die Schul- und Unterrichtsentwicklung abzuleiten. Im Rahmen eines geeigneten Gesprächssettings (z. B. Kind-Erziehungsberechtigte-Lehrende-Gespräch [KEL-Gespräch], Sprechtag) erfolgt die gemeinsame Reflexion mit Schülerinnen bzw. Schülern und Erziehungsberechtigten über die Ergebnisse aller durchgeführten Module. Sämtliche mithilfe der unterschiedlichen Module gewonnenen Informationen zielen darauf ab, die Kompetenzentwicklung von Schülerinnen und Schülern möglichst ganzheitlich zu betrachten und den Lernprozess durch aufbauende Förderung erfolgreich zu gestalten.

Durch das Angebot umfassender Begleitmaterialien und Fortbildungen werden außerdem Reflexionsprozesse an der Schule sowie eine effektive Nutzung der Daten für die Bereiche der Förderung und Unterrichtsentwicklung unterstützt.

Umgang mit Ergebnissen – wem nützt die iKMPLUS?

Zentral hervorzuheben ist, dass Schüler/innen und Erziehungsberechtigte – im Vergleich zu früheren Erhebungen – nun unmittelbar nach der Durchführung eine objektive Ergebnisrückmeldung zum Lernstand erhalten, die somit noch im gleichen Schuljahr eine positive Wirkung entfalten kann. Im Zuge der Ergebnisreflexion werden – gemeinsam mit der zuständigen Lehrperson – für Schüler/innen noch gezieltere und individuell auf sie abgestimmte Fördermaßnahmen vereinbart.

Lehrpersonen erhalten zeitnah nach der Durchführung externe, objek­tive Informationen zum Lernstand von Einzelschülerinnen und Einzelschülern sowie zum Leistungsstand der Klasse insgesamt als weitere Grundlage für die Unterrichts- und Förderplanung.

Schulleitungen erhalten jährlich zeitnahe Schul- und Klassenergebnisse und zusätzlich im Dreijahresrhythmus zusammengefass­te Berichte über drei Erhebungsjahre als Grundlage für strategische Steuerung, pädagogisches Konzept und Qualitätsmanagement.

Die Schulaufsicht erhält jährlich Ergebnis- und Nutzungsübersichten einzelner Schulstufen in ihrem Wirkungsbereich. Zusätzlich werden im Dreijahresrhythmus summative Schulberichte mit den Daten dreier Erhebungsjahre als Grundlage für regionale Bildungsplanung und standortbezogenes Qualitätsmanagement bereitgestellt.

Das BMBWF erhält jährlich Ergebnis- und Nutzungsübersichten einzel­ner Schulstufen sowie dreijährliche Systemberichte mit Bundes- und Landesergebnissen als Grundlage für Bildungsentwicklung, Bildungsmonitoring und Bildungscontrolling.

Dabei ist klar zu unterscheiden: Die jährlichen Ergebnis- und Nutzungsübersichten liefern Lehrpersonen und Schulleitungen objektive Informationen zum Lernstand der Schüler/innen und damit die Grundlage für jährliche Reflexionsprozesse im Unterricht. Im Gegensatz dazu können mit den dreijährlichen Systemberichten solide Aussagen über den Schulstandort getroffen und so die empirische Basis für Schul- und Qualitätsentwicklung geliefert werden, welche jährliche Berichte mit einem gänzlich anderen Fokus nicht liefern können.

Die Entwicklungsgeschichte der iKMPLUS

In der iKMPLUS werden die zentralen Funktionen der Informellen Kompe­tenzmessung (IKM) mit dem Ziel der Förderung und Unterrichtsentwicklung sowie der Bildungsstandardüberprüfungen zu Zwecken des Qualitätsmanagements und der Systembeobachtung zusammengeführt, weiterentwickelt und in ihrer Wirkung gestärkt – und sind nun in einem einzigen Instrument vereint. Die Entwicklung und Umsetzung erfolgt im Rahmen des Pädagogik-Pakets des BMBWF und bietet Schulen einen weiteren Baustein ihres Qualitätsmanage­ments. Als Grundlage der Erhebungen dienen weiterhin die per Verordnung 2009 festgelegten Bildungsstandards. Die iKMPLUS startete erfolgreich im Schuljahr 2021/22 in der Primarstufe, gefolgt von der Sekundarstufe I sowie den Zusatzmodulen in der Sekundarstufe II im Schuljahr 2022/23.

Weitere Informationen zur iKMPLUS: www.iqs.gv.at/ikmplus

Über das IQS

Das Institut des Bundes für Qualitätssicherung im österreichischen Schulwesen (IQS) ist eine dem österreichischen Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) nachgeordnete Dienststelle und unterstützt dieses mit seinen Produkten bei der evidenzbasierten Steuerung und Entwicklung des österreichischen Schulwesens. Das in Salzburg beheimatete Institut führt im Auftrag des BMBWF regelmäßig nationale und internationale Erhebungen sowie Kompetenzerhebungen durch und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung eines umfassenden Bildungsmonitorings.

Das IQS nahm am 1. Juli 2020 seinen Betrieb auf. Es folgt dem Bundesinstitut für Bildungsforschung, Innovation & Entwicklung des österreichischen Schulwesens (BIFIE) nach und baut auf dessen langjährig bewährter Netzwerkexpertise sowie Leistungs- und Kompetenzmessungsexpertise in speziellen und spezifischen (Test-)Domänen wie auch wissenschaftlichen Erhebungs- und Verfahrensmethoden auf. Mit der Errichtung des IQS wurde die Basis für eine noch wirksamere und praxisnähere Nutzung der erhobenen Daten und Evidenzen für Qualitätssicherungsprozesse im österreichischen Schulwesen geschaffen. Seit 1. Juli 2021 steht Dr. Robert Klinglmair als Direktor an der Spitze des Instituts.

Website des IQS: www.iqs.gv.at

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